Textil? Zukunft! 2025 - Standort Hohenstein-Ernstthal
Im Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernssthal wurde die Ausstellung am 14. März zusammen mit der Sonderausstellung “Tuchfühlung – Vom Reinwaschen und Schönfärben” eröffnet. Die Vernissage von Schülerarbeiten des Kunstleistungskurses des Lessinggymnasiums Hohenstein-Ernstthal vervollständigte das Abendprogramm. Eine rundum gelungene Veranstaltung!
Textil? Zukunft! 2025 – zentraler Standort im Industriemuseum Chemnitz
Am 6. März wurde im Industriemuseum Chemnitz die Ausstellung „Textil? Zukunft! 2025“ feierlich eröffnet. Die Schau präsentiert eine breite Palette innovativer Produkte sächsischer Textilunternehmen und Forschungseinrichtungen. Zu den Exponaten gehören unter anderem ein Snowboard und ein Kiteboard mit Hanffasern, eine schwimmende Pflanzeninsel, ein textiles Kranseil sowie Bademode und Bekleidung regionaler Hersteller.
Die Abendveranstaltung zur Eröffnung stieß auf große Begeisterung bei Gästen und Referenten. Besonders die Vielfalt und Innovationskraft der gezeigten Exponate beeindruckte die Besucher. Die Ausstellung gibt einen spannenden Einblick in die Zukunft der Textilbranche und zeigt, wie sächsische Unternehmen mit neuen Materialien und Technologien experimentieren.
2024–2025 Wanderausstellung „Textil? Zukunft!“ in Großschönau
Einen besseren Ort für die erste Station der Wanderausstellung als das Textildorf Großschönau konnten wir uns kaum vorstellen. In Großschönau gibt es eine reiche Textiltradition, die sich u. a. im Deutschen Damast- & Frottiermuseum zeigt. 1666 wurde im Ort der erste Damast Deutschlands gewebt. 1856 begann hier, auch erstmals in Deutschland, die Weberei hochwertiger Frottierwaren. Die Menschen in der Region sind eng mit der textilen Geschichte verbunden. Unter anderem zeigt sich das in der liebevollen Restaurierung der typischen Umgebindehäuser, die vielerorts zu sehen sind. Sehr viele Umgebindehäuser beherbergten in ihren Blockstuben früher einen Webstuhl. So prägten die Leineweber und die dazugehörigen Gewerke wie Bleichereien das Erscheinungsbild vieler Dörfer.
Im Ort und in der Region gibt es auch heute viele Textilunternehmen, die innovativ und kreativ arbeiten. Frottiergewebe werden bei der frottana Textil GmbH & Co. KG hergestellt, gefärbt und können sogar mit speziellen Designs bedruckt werden. In modernen Textildruckereien werden Werbeartikel, Möbel oder Bekleidung individualisiert, z. B. bei der Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG oder der Abraham Dürninger & Co GmbH. Die Plouquet GmbH in Zittau veredelt sowohl klassische Bekleidungsgewebe als auch technische Textilien.
In Boxberg, nur etwa 70 km von Großschönau entfernt, entsteht ein Forschungszentrum für ökologisch hergestellte Carbonfasern. Carbonfasern sind für den Leichtbau nahezu unverzichtbar. Vielleicht können wir schon in ein paar Jahren Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen in unserer Ausstellung präsentieren.
Unsere Wanderausstellung „Textil? Zukunft!“ haben wir regional angepasst, das heißt, es wurden Unternehmen eingebunden, die hier arbeiten und oft schon seit Generationen verwurzelt sind. Unter anderem gehören dazu Bandwebereien, Textilveredler und Kettenwirker.
2020–2023 Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau
„Textil? Zukunft!“ präsentierte ab Juli 2020 moderne Produkte aus der sächsischen Textil- und Bekleidungsbranche in der zum Sächsischen Industriemuseum gehörenden Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau. In der attraktiven Ausstellung konnten Hightech-Textilien aller Art im wahrsten Sinne des Wortes „begriffen“ werden – vom Snowboard über Leuchtfassaden und „hängende Gärten“ bis zu Schutzmaterialien, die gegen Viren und Bakterien wirken.
„Es ist die erste derartige Exposition mit Hightech-Textilien ‚zum Anfassen‘. Wir sind froh und stolz zugleich, der Öffentlichkeit die Leistungsfähigkeit unserer Branche an diesem industriehistorisch international viel beachteten Ort präsentieren zu können“, erläuterte Dr.-Ing. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des in Chemnitz ansässigen Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti). „Sachsen war, ist und bleibt eine der großen deutschen Textilregionen. Wir verfügen über moderne Spinnereien, Webereien, Strickereien, Wirkereien, Vliesstoffhersteller, Stickereien, Veredelungsbetriebe und Konfektionäre sowie Forschungs- und Bildungskapazitäten. Nicht von ungefähr befindet sich der Schauplatz ‚TextilBoom‘ der 4. Landesausstellung ‚500 Jahre Industriekultur in Sachsen‘ in der Tuchfabrik Gebr. Pfau. Dort sind nunmehr Historie, Gegenwart und Zukunft unserer Branche auf einzigartige Weise vereint. Besondere Aufmerksamkeit haben wir Themen gewidmet, die Kinder und Jugendliche ansprechen. Das grundlegend neu gestaltete Ausstellungsareal verfügt zudem über Kommunikationszonen in interessantem Ambiente, die sich für Fach- und Firmenveranstaltungen eignen. Ein großes Kompliment möchte ich den Ausstellungsmacherinnen des Büros Helmstedt | Kluge | Rom aus Niederwiesa und ihren Kreativpartnern Sandra Hofmann-Trepák, Cheslo und Michael Kohl aus Leipzig machen. Mit Unterstützung von mehr als 40 Firmen und Forschungseinrichtungen haben sie die Vielfalt unserer Branche in acht Themeninseln anschaulich, detailreich und für Laien bestens verständlich in Szene gesetzt.“
Wirtschaftsminister Martin Dulig würdigt die Bedeutung der Textilindustrie für Sachsen: „In Sachsen sind rund 12.000 Beschäftigte in Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie tätig. Damit gehört der Freistaat neben Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern zu den vier großen Textilstandorten in Deutschland. Als Schauplatz ‚TextilBoom‘ der 4. Sächsischen Landesausstellung kann die Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau auf reiche Traditionen zurückblicken. Mit der Sonderschau ‚Textil? Zukunft!‘ wollen wir aber nach vorn schauen: in die Zukunft der sächsischen Textilindustrie. Moderne Textilien sind heute mehr als Kleidung.“
Textil ist eine hochspannende Querschnittstechnologie und ein wichtiger Impulsgeber für viele andere Wirtschaftszweige. Neue Herstellungsverfahren und die Verschmelzung mit anderen Technologien schaffen innovative Anwendungen – ob zur Bewehrung in der Baubranche, zur Kultivierung von Pflanzen und Stabilisierung von Böden in der Landwirtschaft, als Hygienetextilien in Medizin und Pflege oder als Verbundstoffe in Auto, Bus und Bahn. Textile Innovationen ‚Made in Saxony‘ sind ein Schlüssel für unsere Zukunft.“
Hintergrund: Unterstützt wurde das auf langfristige Nutzung angelegte Projekt durch die Sächsischen Staatsministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) sowie die Landesstelle für Museumswesen und den Zweckverband Sächsisches Industriemuseum. Die Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.